Wer war Daniel Boone?

Daniel Boone – der Stammesname der Goldsteiner und Griesheimer Pfadfinder

Warum nennt sich ein Stamm gerade nach Daniel Boone? In ganz Europa kennt man Daniel Boone doch überhaupt nicht. Und dabei war er einer der ersten Pathfinder. Erst Anfang dieses Jahrhunderts begründete Lord Baden-Powell of Gilwell mit seinem Buch Scouting for Boys die Pfadfinderbewegung. Damit wurde aus dem mühevollen Überlebenskampf der ersten amerikanischen Pathfinder das Spiel und Abenteuer für Jungen auf der ganzen Welt.

Daniel Boone ist der berühmteste Trapper des Wilden Westens, der Entdecker und Erforscher Kentuckys, das Urbild des Pfadfinders und Pioniers, ein Held der amerikanischen Geschichte. Hunderte von Denkmälern in den Vereinigten Staaten erinnern an ihn, und ein atomgetriebenes Polaris Unterseeboot der US-Marine trägt seinen Namen.

Er wurde am 2. November 1734 geboren und starb am 26. September 1820. Sein Leben im Indianerland war von Abenteuer und Einsamkeit bestimmt, von Erfolgen und Rückschlägen, von Glück und Verzweiflung, Draufgängertum und Todeskampf.

Kein Schriftsteller könnte seine Lebensgeschichte dramatischer erfinden, als sie wirklich war. Und doch wurde viel über ihn erfunden, viel hinzugedichtet, mitunter auch viel verzerrt. Und so kam es, daß Daniel Boone gewissermaßen zur Sagengestalt und seine Lebensgeschichte zur Legende wurde.

Wie Daniel Boones Leben wirklich war, wissen heute nur wenige. Die meisten aber wissen, wie er aussah, denn der amerikanische Schriftsteller James Fenimore Cooper hat ihn persönlich gekannt und in seinen weltberühmte Lederstrumpf-Erzählungen beschrieben. Daniel Boone – wegen seiner indianischen Kleidung Lederstrumpf genannt – war nämlich, was viele nicht wissen, die Vorlage für Coopers Romanfigur Natty Bumppo.

Boones Männerjahre fallen in die wilde Zeit der Kolonisation der Indianergebiete, als jahrzehntelang die Grenze zwischen Weiß und Rot im erbarmungslosen Kampf lichterloh brannte, als die Wehrbauern und Jäger vom französischen Kanada und dem neuenglischen Virginia und Carolina her in das Neuland am Mississippi, Ohio und Tennessee vorstießen.

In kaltblütigem Wagemut zogen die Familien der Siedler über Berge, um Hunderte und Tausende von Meilen jenseits der letzten weißen Dörfer, mitten im Herzen des Indianerlandes ihre roh behauenen Blockhütten zu errichten und ein Stück schnell gerodeten Acker mit Mais zu besäen. Die Familie Daniel Boones hatte sich seit langem am Yadkin-Fluß im Appalachengebirge niedergelassen. Squire Boone, der Bruder, betrieb mit den Frauen und Kindern die Landwirtschaft, während Daniel durch die Wälder streifte und mit seiner Büchse für frisches Wildbret, für Bärenpelze und Hirschdecken sorgte, die in der Stadt gegen Pulver und Blei getauscht wurden.

Im Jahre 1768 brach Boone mit einigen Freunden auf, um das kaum von Weißen betretene Land westlich der Berge, das spätere Kentucky, zu erforschen. Die Männer fanden dort ein Paradies vor:

Millionen von Büffeln und Hirschen, ein mildes, gesundes Klima, herrliche Parkwälder mit Edelholzbäumen und die berühmte Blaugrassteppe mit metertiefem Humusboden. Auf den Wegen, die Boone vorbereitet hatte, folgte der Strom der Aussiedler, die aus Kentucky einen der reichsten Staaten Amerikas machten.

(Masa)

Daniel Boone - in der Literatur eher bekannt als Lederstrumpf

Daniel Boone – in der Literatur eher bekannt als Lederstrumpf